2019 · Band 5


Praxis und Medialität

  • Herausgeber des Bandes:
    Dieter Mer­sch, Katerina Krtilova

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Der fünfte Band des Internationalen Jahrbuchs für Medienphilosophie adressiert den sogenannten practical turn der Kultur- und Medienwissenschaften, der die theoretischen Grundlagen der Disziplinen seit ca. 10 Jahren nachhaltig transformiert hat. Vollzogen wird eine Abwendung von der klassischen Ontologie des Mediums, der Frage danach, was ein Medium sei, von der Reduktion auf eine Empirie der Einzelmedien oder der technologischen Überdetermination des Medialen bei einer gleichzeitigen Hinwendung zu einer konsequenten De-Ontologisierung des Medialitätsbegriffs und seiner Auflösung in eine Serie konkreter Praktiken. Medialität bildet dann keine an Eigenschaften, Dingen, Akteuren oder ähnliches gebundene Funktionalität oder Relationalität, sondern verflüchtigt sich in einen praktischen Pluralismus, der allererst das konstituiert, was das „Zwischen“, das Mediale, Vermittelnde oder Dritte ausmacht. Die Beiträge kreisen um unterschiedliche Grundbestimmungen des Praktischen wie auch des Theorie-Praxis-Verhältnisses, der Beziehung zu Experiment und Operativität sowie den pragmatischen Paradoxien der Künstlichen Intelligenz. Ergänzend finden sich neben Einzelstandpunkten im Jahrbuch auch die Beantwortung der Preisfrage „Ist der Posthumanismus ein Humanismus“ und ein Dossier zur Figur des Golems.